Pink Floyd; Wish You Were Here. 1975 erschienen.
So lang ist das her. Meine Fresse.
Es ist Samstagnachmittag im Januar 2007, und mir ist ein wenig melancholisch zumute.
SOLL WOHL BEI DEM HÄRTESTEM SLAYER –FANATIKER VORKOMMEN…
Draußen herrscht Dauerregen. Hab die Vorräte aufgefrischt, im Kühlschrank, den Sicherungskasten Bier aufgefüllt und die Bude sauber ausgewischt. (auch das ist Metal)
Vor mir, auf dem Tisch, liegt ein Haufen Arbeit: Womit fang ich zuerst wohl an: Mit der längst vorgenommen Ausarbeitung für die Trainerausbildung, mit dem Aufziehen der neuen Martin – 11fer auf die geliebte TAKAMINE – G – Dur? Oder gleich den Shitkram der alten Steuererklärung endlich mal wegräumen?
Beim rumüberlegen dazu fällt mir der Staub auf meinem Uralt – Plattenspieler auf. Achja, nen paar alte VINYLS sind mir damals nach meiner Scheidung noch geblieben. Zirka 50 Stk. Keine Ahnung, nie nachgezählt. Aber mal wurscht.
Ah ,da sind nochn paar alte Schätzchen…, Oh ja da ist: “Wish You Where Here”`
… Knistert schön beim Auflegen, das alte Schätzchen…
Pink Floyd verarbeiten den Erfolg ihres Besuches auf der „dunklen Seite des Mondes“ (The Dark Side Of The Moon (1973). Lassen sich gut 1,5 Komeetenjahre zeit, in diesen progressiven 70bzigern. Die Welt, der interstellare Overdrive, obskure Wolken (siehe das fantastische Innencover), alles schien damals zeitlos machbar, die Welt lag langhaarigen Träumern zu Füssen.
Und die Floyds füllen auf einmal die großen Hallen. Sie bauen (für damals) eine gigantische Lichtshow auf. Sie erweitern die Tontechnik um das seinerzeitige GEHEIMWORT „ Quadrophonie“ Ein Konzertbesucher aus den 70bzigern schrieb: „die Musik scheint unter dir aus dem Sitz zu kommen, dir von hinten in die Ohren zu kriechen, und dir von vorn die Birne wegzublasen“ Leider, leider alles vor meiner Zeit. Habe Pink Floyd nie sehen dürfen. Der eiserne Vorhang teilte Europa in gut und böse.
… Knistert schön beim Auflegen, das alte Schätzchen…(Part II)
… Ein Intro für die Ewigkeit; Wrights Keyboards in „Shine On You Crazy Diamond, Teil 1 bis 6(!). So geht das Gefühl von Einsamkeit unter die Haut. Die blusige Fender Strat von Gillmore strukturiert dann das depressive Wolkenschweben und die Sahara- Läufe in G – Moll. Ein aggressives Sax löst sodann die Chorus - Stimmung auf und leitet über in die MASCHIENENWELT. Wir sind in einem Aufzug, einem Lift, und werden auf der Erfolgsebene nach oben, in die Business – Welt geschleudert.
(Noch heute, wenn ich, berufsbedingt gezwungen in solchen Dingern mit Tussen, im korrekten Outlook stehen muss, geht mir regelmäßig diese Passage durch die Hirnlappen…);
Titel 2 auf der A – Seite (so war es auf Vinyl) „Welcome To The Machine“ Immer noch heute geiles e – Moll – Thema. Ich mag diese offene Stimmung auf Gillmores Fender.
„Wish You Where Here“ ist ein Standartwerk des Prog – Konzepts geworden.
„Ich wünschte Du wärest hier“: Sie haben es Ihren alten Bandleader Syd Barret (geistig umnachtet durch irrsinnigen Drogenkonsum in der Einsamkeit gelandet) gewidmet, ein feiner Zug, finde ich, noch 31 Jahre später. Später, dann wurden aus vier Floyd – Freunden 3 Halbproggis und ein erklärter Feind: Bandgründer und Mastermind on Bass: Roger Waters. Schade. Aber das ist ne andere Baustelle. Vielleicht mal später dazu mehr.
Syd Barret, Bandgründer, jedoch hatte sich Ende der 60ziger weissgott nicht mehr im Griff. Es gibt Tonaufnahmen, wo er nur noch mit Dauerhall in seinen eigen DELAY – Spiegelungen verfangen ist, minutenlang auf einer Saite. Und Syd, so geht die Sage, soll wohl sogar bei den Aufnahmesessions zu „Wish You Where Here“ direkt kurz im Studio vorbeigeschaut haben…. Bei seiner eigenen musikalischen „Beerdigung“ sozusagen anwesend.
… Knistert schön beim Auflegen, das alte Schätzchen…(Part III)
Tja. alte Vinyls müssen wir noch umdrehen…
Insgesamt 5 Titel beinhaltet dieses „Goldwerk“ der Rockmusik. „Scheine weiter, verrückter Diamant“ und „Willkommen in der Maschine“ hatten wir kurz angerissen.
Seite B eröffnet“ Have a Cigar, der sperrigste Titel des Albums, mit dem zynischstem Text, etwa so:“ … wer von euch Jungs ist eigentlich Pink?“
Dann die Offenbarung: (gute) Rockmusik ist ehrlich. Greifbar. Kommt aus dem Bauch. Aus dem Herzen; Titel 4. WISH YOU WHERE HERE.
Ein altes Radio läuft im Off. Ein (vereinsamter?) Rockmusiker hört sich selbst, greift das Thema auf und spielt ne wimmernde Passage mit einer akustischen Gitarre drüber. Ganz großes Kino. Eines der wenigen Solos der Gitarrengeschichte, die ich nachts halb 3 auf Kommando spielen kann…, wieder wurscht.
„Wir sind 2 verlorne Seelen in einem Fischglass“ , so singt der Typ da an einer 12 – saitigen und meint es ernst. Und wir sind so beeindruckt, es ihm bedingungslos zu glauben.
Ricki Wrigth darf dieses Jahrhundertalbum auspegeln. Schönes Spiel, gute Idee: Scheine weiter, verrückter Diamant, rückwärts, wir landen zum Schluss wieder ideell in der Sahara.
Hach ja. So gehen Platten. DAHINN???
Ahso:Vor mir, auf dem Tisch, liegt ein Haufen Arbeit…
Internettipps zu den Texten zum (sensationellen) Cover (Anspielung auf einen brennenden Syd Barret(?):
http://www.bruder-franziskus.de/pinkfloyd/pflwy0.htmKeine Ahnung.
… na dennn…
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"Shut Up And Play Your Guitar!"...Zitat Frank Zappa.
„Mit seiner zerschundenen Stratocaster sagte er der Welt alles, was er zu sagen hatte.“ ... über Rory Gallagher
ahso nochwas: SCREAM FOR ME?... SCREAM FOR ME, SICHERUNGSBIER!!!