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Dieses Thema hat 6 Antworten
und wurde 523 mal aufgerufen
 
bob Offline

Eddies Pate

Beiträge: 2.162
Punkte: 2.162

10.02.2007 17:11
YES; CLOSE TO THE EDGE, 1972 Zitat · Antworten



@marhta schrieb, passend zum PROG – Rock – Gedanken, am 24.01.2007 jene wahren Worte im Threat „Nur Metal?“ wie folgt:

„Erweitere deinen Horizont sag ich da nur…
Geh zu den Ursprüngen des Metals zurück und du wirst klangliche Wunder erleben! Metal war ned der Anfang genialer Musik....aber wie ich denke, das Ende…in all seiner Vielfältigkeit. Rock on!“


--- siehe ganz unten, Indie---

Wo sind die Ursprünge der im Metal teilweise vorhandenen traumatisierten Endlossolos, Wer sind die Väter des Progmetal ala „Dream – Theater“ ?
Düstere Stimmungen oder bizarre Tempowechsel, Inspirationen, Gedanken und Ideen für das unerklärte Harmoniebdürfniss des Powermetals?
ALLES nur auf die erste „Black Sabbath“ zurückzuführen, halte ich für eine zurzeit unzureichend erklärte, aber weit verbreitete Musiktheorie. Zeppelin, Purple und Heep waren auch alle wichtig, aber es gab damals noch mehr.

Eine uninspirierende Einleitung, die ich da scheinbar von mir gelassen habe.

Dennoch alte Scheiben mal auflegen?

Ich mach das eben grad mal. Das alte Vinyl, da ist es.

Are You Ready for „Erweiterung der Horizonte?“ Alte Sachen? Gerne aber doch.

Ich hatte unlängst meine Gedanken zu „GOING FOR THE ONE“. YES, 1977, hier im Forum veröffentlicht und wenigstens ansatzweise versucht, jenen Geniestreich ein wenig zu besprechen. Hat wie immer, keine Sau interessiert. Aber auch an dieser Scheibe hängt sozusagen „Herzblut“ von mir, konnte man vielleicht lesen.
Für jene Leser, die sich an dieser Stelle nicht weiter genervt fühlen, möchte ich über meine Eindrücke zu:
„ClOSE TO THE EDGE“ sprechen, EINE HORNALTE SCHEIBE. Längst vergessen. Nein. Ich nicht.
YES waren auf diesem, ihrem fünftem Album, in Optimalbesetung. Wakeman, die langhaarige Tastenschlampe und der erklärte Lieblingskeyborder der 70bziger. (…natürlich neben olle Keith Emmerson…) Für „Dont Kill The Wal“ auf TORMATO(YES,1978) hab ich dich zeitlebens abgefeiert. Sind aber hier 6 Jahre früher dran:
„Doc“ Squire am Bass. Der Doc besticht auf dieser Veröffentlichung noch nicht so hundert pro mit flüssigen Läufen wie ein Jahr später auf „RELAYER“, beeindruckt uns jedoch dahingehend, dass der Baß langsam aber sicher einen melodiösen Beitrag zu leisten vermag, in der komplexen Rockmusik, selbige sich damals so revolutionär manifestierte, der Begriff „Frickelei“ war damals noch nicht vorhanden. Unser kleiner Saitenhexer Steve Howe, an der Elektrischen, ebenso ein „Frickler“, zeitlebens isser das geblieben. Jon Anderson sowieso, mit seiner Altstimme. An der Schießbude hockte Bill Bruford. Iss ja schon gut, Bill, du möchtest gern, dass es hier „Percussion“ heißt. Klar, all die kleinen Glöckchen, Schellen, Zimbeln, Ratschen und Päuckchen, die da immerfort im Hintergrund rumdröseln, nix für ungut.

Ganze drei Titel hatten die „Frickelheinis der ersten Stunde“ auf, dem mit dem schmucken Lindgrün versehenen, fünftem Album gepackt. Esoterisch auch diese musikalische Reise in unbekannte Geheimwelten. Roger Dean, ihr langjähriger Cover – Artworker, projizierte den Sound in graphisches Fantasy. Ein Blick auf das Innencover, so in etwa, bezeugt, wo die Reise hinführen sollte:





Titel 1, der 19 minütige Albumtitel, eröffnet chaotisch. Eigentlich verbaut man sich den Einstieg gehörig. Der harmonische Wasserfall mit Vogelgezwitscher wird jazzartig zerdeppert durch eine Kaskade aus Tastenquietschen, ungeöltem Bassgewummer, fiddeliger Gitarre und Paukenschlägen. Es folgen Harmonien die dem Begriff „sphärisch“ nur zu gerecht werden. All das wird gesammelt und gemixt und im Schlußteil des ersten Stückes orchestral gebündelt, man einigt sich im "…close to the edge, down by the river, down at the end, round by the corner, seasons will pass you by…" Der Wasserfall und die Vögel sind auch wieder da, alles ist gut.

Die Kritiker und die Hörer damals waren sich einig: Titel 2, „And You And I“ sei das Herz des Albums. In jener fernen Zeit gab es so was noch, die Reise zum Zentrum, sozusagen. Quorthon (Bathory), ein von mir verehrter Musiker vor dem Herren, hat derartige Reisen in seinen Spätwerken Nordland 1 und 2 allerfeinstens an der Schwelle zum 21. Jahrhundert nachvollzogen. Auf seine Art und Weise, selbst redend.
Steve Howe stimmt erst mal die akustische Gitarre, kurzes o.k., so hört man aus dem Off. Es folgt die so tausendfach kopierte Akkordfolge der D –Dur und Moll – Möglichkeiten im kleinen Barre, jene, die immer gut ankommt, you`re remember in etwa Zeppelins Stairway – Mittelteil?
Und wieder lassen es die Jungs dabei nicht bewenden, alle Instrumente werden aufgefordert, gedankliche Adlerflüge über blaue Canyons und /oder weiß verschneite Alpenpässe (vielleicht marschiert Hanniballs Horde gerade eben mit den Elefanten drunten rum), entstehen zu lassen, beim Zuhören. Esoterische Textpassagen auch und immer wieder hier vom Anderson. Scheinbar geben seine Texte oft keinen Sinn, etwa so:
„Apokalypse:
Und Du und Ich erklimmen, indem wir die Umrisse des Morgens überqueren,
und Du und Ich greifen über die Sonne um zum Fluss zu gelangen,
und Du und Ich steigen klaren Bewegungen entgegen,
und Du und Ich riefen über Täler endloser Meere.“

Mit dem letzten Titel, Siberian Khatru, knappe 9 Minuten wieder, wird es schlussendlich etwas forsch rockiger. Naja für 72ziger – Prog – Verhältnisse eben. Allemal aber spannend aufgebaut. Wieder eine Geschichte, mit einer für YES – Verhältnisse typischen Grundkonstruktion. Die Gitarre bildet ein Leitgerüst für sich auflösende Soloeskapaden, hier darf Wakeman sogar mal eben ein Spinett bedienen. Das „Riff“, es ist kein solches im Sinne des spätern Begriffs in der Rockmusik, haben die Jungs übrigens ein klein wenig im Opener der „GOING FOR THE ONE“, siehe oben, aufgegriffen.

Fazit: diese Musik musste ein wenig sterben und ist dennoch niemals ganz verschwunden.
Typen wie Jonny Rotten und Syd V. haben Ende der 70bzieger der damaligen Jugend eine andere, einfachere und weniger komplizierte Alternative geboten. Die Einflüsse aber sind geblieben, man begann in den frühen 90zigern mit deren Aufarbeitung. Oder man könnte sogar frech behaupten, dass sich die Komplexität des Artrock ein klein wenig widerspiegelt in Bands wie Iron Maiden. Ein klein wenig…

Übrigens finde ich, dass @martha Recht hat.

___________________________________________________
\\\"Shut Up And Play Your Guitar!\\\"...Zitat Frank Zappa.
„Mit seiner zerschundenen Stratocaster sagte er der Welt alles, was er zu sagen hatte.“ ... über Rory Gallagher
ahso nochwas: SCREAM FOR ME?... SCREAM FOR ME, SICHERUNGSBIER!!!

Watto Offline

Forenlegende


Beiträge: 5.295
Punkte: 5.295

10.02.2007 18:03
#2 RE: YES; CLOSE TO THE EDGE, 1972 Zitat · Antworten

klingt sehr beeindruckend


man meinen dad anhauen ob der sowas im schrank hat
dange bob

<hr>
Stay Metal!!!

Greetings The Clansman

Leising Offline

Moderator


Beiträge: 3.410
Punkte: 3.410

10.02.2007 21:58
#3 RE: YES; CLOSE TO THE EDGE, 1972 Zitat · Antworten

ich schau mich auch ma um hört sich viel versprechend an

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Rock'n'Roll alleine???

Vergiss es!

Starfish ( gelöscht )
Beiträge:

12.07.2008 19:22
#4 RE: YES; CLOSE TO THE EDGE, 1972 Zitat · Antworten

Mein absolutes Lieblingsalbum von YES!
Komplexität, Harmonien- und Farbenreichtum haben mich sofort begeistert!
Bin durch den 90er Retroprog von Bands Änglagard (Götter!) oder Anekdoten draufgekommen und entdeckte Genesis, welche mir durch ihre chartbekannten Songs ein Grauen waren, Gentle Giant (sicher die abgefahrensten) und Cathedral (US).
Einzig mit der Stimme Jon Andersons hatte ich einige Zeit zu kämpfen, da meine Lieblingssänger wie Dio oder Dickinson doch mit deutlich mehr Saft singen..

Klassiker!

Susanne1 Offline

Metal God


Beiträge: 1.813
Punkte: 1.813

12.07.2008 20:45
#5 RE: YES; CLOSE TO THE EDGE, 1972 Zitat · Antworten

dein Bericht liest sich sehr gut, sehr schön geschrieben.

Was sagt mir das? Ich muß bei meinem Bruder unbedingt meine Platten und den Plattenspieler rausholen, und den Plattenspieler zur Reparatur bringen, das Laufband unter dem Plattenteller ist defekt...

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Chewie Offline

Moderator


Beiträge: 6.119
Punkte: 6.119

13.07.2008 10:40
#6 RE: YES; CLOSE TO THE EDGE, 1972 Zitat · Antworten

Hey Bob geile Besprechung.

jetzt musst du aber auch noch die Yes Scheibe Tales from The Topographic Oceans besprechen.

chemicalwedding Offline

Clansman


Beiträge: 628
Punkte: 628

23.07.2008 23:02
#7 RE: YES; CLOSE TO THE EDGE, 1972 Zitat · Antworten

Ein geiles Album von einer der besten Prog Rock Bands!
Habe fast alles von Yes zu Hause im Regal stehen.

Aber Achtung fuer pure Metal Heads. Yes spielen Prog Rock, absolut kein Metal! Und zwar oft aeusserst komplex und virtuos. Wem also die Songs der letzten Maiden Scheibe schon zu wenig eingaengig und zu lang waren sollte vor einem Kauf besser mal ein Reinhoertest im Plattenladen oder bei Amazon.de machen. Bei Yes bewegen sich viele Songs im 10 Minutenbereich, sind sehr verschachtelt aufgebaut und bedingen ein intensives zuhoeren. Wem das zusagt kann ich die Band nur empfehlen. Ach ja, der Saenger koennte mit seinem doch recht duennen Organ manchmal doch ein wenig nerven. Der Typ hat eine einzigartige Stimme die gut zu Yes passt. Klingt aber oft ziemlich drucklos.

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