1976 / 77 waren DIE PUNK – Jahre, die Pistols und The Clash schwer angesagt. Die frisch aufgebrochene Jugend Europas ward über Nacht neuorientiert in verzerrte Songstrukturen mit nur 3 Akkorden verliebt.
Die Stones waren für längst nicht mehr hip. Die Zeps hatten sich mit „The Song Remains The Same“ (1976), ihrem Live – Testament, noch selbstdokumentarisch festgehaltenen, vermochten aber auch nicht, mit dem letzten regulärem Studioalbum „Presence (1976)“ wirklich nunmehr das Ruder rumzureissen.(über "In Through the Out Door" (1979), dieses unsägliche Stück Mitleidskauf möchte ich hier nicht weiter sprechen…). Purple waren wech, die DIVA Blackmore spielte selbstverliebte Solos in seiner Truppe RAINBOW. Alte Barden wie die Heep, Tull und Konsorten galten als UNTRUE (das hieß damals anders, aber ich komm grad nicht drauf). Dauerhaftes Geklimper von ART – ROCK – Avantgardisten wie YES und Floyd ( die ich aber dennoch in Ihren Hauptwerken sehr achte, siehe meine Besprechungen dazu) fanden schon noch seine Anhängerschaft, aber Jonny Rotten und Co waren definitiv mehr die Antworten für die Strasse, die Kneipen, die bevorstehende Arbeitslosigkeit, die weggelaufene Freundin oder / und der Hass auf Margaret Hilda Thatcher. Jawoll, die olle Hilda, und aus Down Under jammten bereits, laut lärmend, 2 kleine, knirpsige Exilanten namens Gleichstrom / Wechselstrom um die Ecke: zudem sehr wertvolle Alternativen. Ein Holländer namens Ed VAN HALAN begann nun auch noch, mächtigen Eindruck auf der Strat zu schinden, so stark, das kein anderer wie KISS – Mastermind Gene Simmons hier sehr sehr aufmerksam wurde…
Insgesamt schien alles also verdammt im Umbruch. Wie immer, wenn so was iss, ihr wisst schon, in diese lauen Lüftchen der Veränderungen, die wir eigentlich nicht wirklich wahrhaben wollen, und erst nach langer Zeit für uns persönlich registrieren, machten ein paar Jungs aus London mal „Ihren Stiefel“ öffentlich. Unter der Präambel, den Twins dieser Generation textlich was zu bieten, was deren Sehnsucht nach verkappter Romance (heimlich) befriedigen konnte und musikalisch durchaus mal die neue Option für altbackenene Sonnenuntergänge verheißen würde….




Man nannte sich fix, sinngemäß: „Total Abgebrannt“ und beschloss, die allabendliche Kneipenmugge, der Brüder David und Mark Knopfler, um die es hier in deren ersten beiden Alben vor allem geht, zu veröffentlichen, was nach unendlichen Anläufen bei diversen Labels auch endlich gelingt. Vertigo zeigte schlussendlich Erbarmen. Und mussten, diese Säcke, im Nachhinein keinen hohen Preis bezahlen, sondern durfte fett Kohle einheimsen, so geht moderner Kapitalismus…
Was aber verdammt, war anders? Zugegebenermaßen hatte hier:J.J. Cale, Colorado, United States, schon so einige Vorlagen geliefert. Jedoch:
CLEANER SOUND, nettes, gruppendynamisches Songwriting, (…nagut aber das Schema h-Moll – A wird bis zum Umfallen bemüht...)und schon wieder ne neue Gitarrendiva am Start, mit dem Mark. Die Firma Fender sollte sich definitiv bis heute nen Ast abgefreut haben, ob der von den Straits unverblümten dargebrachten Art, die Single – Coils -Tonabnehmer unverzerrt und rein wie eine IKEA – Küche aus Naturholz in des Hörers Ohrmuschel gelangen zu lassen. Dabei aber auch kompliziert, wie die zugehörige Bedienungsanleitung zum Aufbau, voller Licks und Triolen so stetig hoch und runter. Technisches LOW BUDGET auf spielerisch hohem Level, und man hört jede NOTE sehr klar einzeln raus. Ja, Hier wurde wieder was neu erfunden; auf der unverzerrten Sechssaiter: die ersten beiden DIRE STRAITS – Alben: gezockt mal, lange seit den Sechzigern nicht mehr so forsch vorgetragen; mit den bloßen Fingern. Leider hatte die Brüderschaft Knopfler / Knopfler schon nach dem 2. Album miteinander gebrochen, und Rhytmusfreak David überlies entnervt das Feld seinem Bruder Mark. Selbiger wurde mit folgenden Alben immer „Elektrischer“, jedoch auch immer wiederholbarer in seinen Solos, sodass wir Rockmusik – Hammer wie „Telegraph Road“ oder „Private Investigations“ noch sehr sehr lobenswert fanden. Aber eben das scheint der Punkt zu sein: noch mehr Alben als diese beiden ERSTEN, mit diesem abgegrätschten Vintage – Sound würden uns nur nerven. So wurde dann schon mal die spätere schwarze etwas knappere Mensur der Gipson bemüht. Die spätere 80ziger Anbiederung mit MTV, diesem unsäglichem MC – Doof –TV, hinsichtlich des abgekupferten Riffs „Money For Nothing“ empfanden wir aber schon als Verrat an der „Reinen Lehre“. Da nutzte auch das tolle Video des Titeltracs nix mehr, und schon gar nicht des Meisters jahrzehntelanges Bemühen, die entstandene Stirnglatze mit nem Kopfband zu kaschieren, was sollte so ein Scheiß?
Nichtsdestotrotz: die beiden ersten DIRE – STRAIT hatten neben einigen kleinen Füllstücken wunderbare Kabinettstückchen drauf:
Vom ersten mag ich insbesondere: Runter zum Wasser, „Das Taschenmesserlied“, die „Sultane des Swing“ (klar), das „wilde WESTEND“. Von der 2, der Communique, das wunderbare „Es war einmal im wilden Westen“, die 3: „Was denkst Du, wo`s langläuft“, „Lady Writer“ und „Schutzengel“…
Aber hört selbst mal rein, in den Stunden, wo`s auch mal kein Heavy sein darf…ne gute Gitarrenmugge war`s allemal.

Ein geniales Album. Auf der Communiqué ist auch mein Lieblingssong der Dire Straits drauf: Lady Writer
dieser Song ist zu genial. Und auch die Dire Straits an sich sind genial. Das Beste Album an sich war Brothers in Arms.
Und auch von mir ein für die Reviews.

Ich habe ALLE Scheiben von Dire Straits inkl. einiger Bootlegs. Die Band ist genial und das Gitarrenspiel von Knopfler einzigartig!

Offiziell haben sie sich nie aufgelöst!

In Antwort auf:

---

Also falls dir der Thread nicht Metal genug ist, kannst du ruhig draußen bleiben. Hier sind auch Rock Threads erwünscht.

---

Sagst du! Und sonst könnt man auch hinschreiben, dass nicht nur Metal erwünscht ist und man auch Threads über Pop, Techno oder klassische Musik im Metal-Bereich eröffnen darf. Ich weiss nicht ob da alle Freude hätten.

Wiedermal ein super Text von Bob. Ich war damals auch Dire Straits-Fan der ersten Stunde. Als 12-jähriger lief ich bei Karstadt in der HiFi-Abteilung rum. Dort spielten sie "Sultans of swing" auf einer qualitativ guten HiFi-Anlage volle Pulle. Der Gitarrensound ist mir sofort positiv aufgefallen und ich war gefesselt. Als ich dann mein Taschengeld gespart hatte, habe ich mir die erste Dire Straits-LP gekauft. Communique hat ich, glaube ich, schon am Erscheinungstag sofort gekauft.

Absolut klasse Alben, die man jedoch, wie auch den Heavy Metal, in einer guten Lautstärke hören sollte.

Mit 15 war ich dann bei der "Making Movies"-Tour in der Essener Grugahalle. Die Eltern von meinem Kumpel haben uns zum Glück zu spät nach dem Konzert abgeholt. Als wir warteten, hatten wir die Gelegenheit Mark, David und Hal persönlich kennenzulernen. Sie wollten in Ihren Tourbus. Ausser uns war sonst keiner mehr da, die drei Straits quatschten noch mit uns und wir bekamen Autogramme auf die Karte geschrieben. Es sind echt sympathische Kerle.

Leider habe ich spätestens mit "Calling Elvis" die Beziehung zu Dire Straits verloren, aber die älteren Veröffentlichungen laufen bei mir immer noch.

In Antwort auf:

---

Ich weiss nicht wie die Community reagieren würde, wenn jemand im Maiden-Teilforum ein Thema zu Slayer, Megadeth oder anderen Bands eröffnen würde, würd wahrscheinlich von nem Admin kommentarlos gelöscht werden. Genauso soviel hat Rock meiner Meinung nach mit Metal zu tun, ausser Slayer würde nen Song von IM covern
Ausserdem bin ich der Meinung dass man sachlich die Lage anpeilen darf, bei Hard-Rock hab ich ja kleinbein gegeben. Wenn solche aggressive Antworten zurückkommen, dann gute Nacht.
Apropos Schweden-Death, hab schon ein paar Themen dazu hier eröffnet, wenn du das Forum bitte genau anschauen würdest...

---

Ohne Rock würde es keinen Metal geben, wahrscheinlich. Bedenke das.

@COB: Was gegen dich spricht ist, dass ich vor einigen Monaten im Internen schon den Antrag gestellt habe, diesen Bereich in Rock & Metal umzubenennen. Die beiden Administratoren haben zugestimmt nur hat TheTrooper666 die Buttons nicht mehr gespeichert (Festplattencrash) und es wäre aktuell zu viel Aufwand gewesen, da er damals mit Fieber im Bett lag. Das ganze hat sich dann im Sand verlaufen.

PS: Wo hast du sachlich die Lage angepeilt? Du hast nur nen zusammenhangslosen Kommentar ohne jegliche Argumentation hier herein geworfen, um zu provozieren. So kam das bei mir an.

WOW! Bob, danke für diese geile Plattenbesprechung! Hab ich irgendwie bis jetzt gar nicht gesehen

Hab auch einige alte Sachen von Dire Straits, obwohl ich nicht viel kenne von der Communique, aber Sultans of Swing ist natürlich einer DER Klassiker die man kennt. Ich mochte halt auch so Sachen wie Romeo und Juliet oder Why Worry

Ich persönlich finde aber schon das Mark Knopfler geil Gitarre spielt, mag viele seiner Solo Sachen!

In Antwort auf:

---

gitarre zocken ist immer auch ne antwort auf daneben gegangene sachen im leben; ne gute alternative zu dem managerspruch " shit passiert"

---