Frank Marino: World Anthem (1978)

Nur kurz und versuchsweise informativ, an alle die auf der Suche nach hier, im alten Europa eher weniger bekannten Gitarristen sind, also jene, und selbige auch bereit sind sich mal den (musikalischen) Horizont zu erweitern:
Frank Marino, einer meiner großen Helden an der Stromgitarre.
Rausgekommen ist sein für mich bestes Album „ Wolrd Anthem“ hier etwa um 1978.

Marino, 1954 in Monteral geboren, trieb wie viele hinein in die Blumenkinder – Bewegung und ward ab 1968 in etwa, ein gottanbetender Jimi - Hendrix - Fanatiker. So klimperte er zunächst dröge in der Ecke herum, fraß in den Spätsechzigern wie fast alle andern, gerne mal Chemiebonbonbons und vernebelte zusätzlich sein Gehirn mit süßlich riechenden, an der Tanke nicht erhältlichen Rauchwaren. Igitt. Dazu aber spielte der Frank ganz manierlich Schlagwerk in einer eher belanglosen Combo im Keller seiner Jugendgang. Auf die Pauke hauen, das war sein Ding. (In seiner spätern Band MAHAGONY – RUSH spielen deshalb experimentelle Ausflüge immer Rolle …und ein sauber angemischtes Schlagzeug hast du immer auf deine Produktionen, Keule). Olle Frankiboy, dessen Haare immer länger wurden, wurde nunmehr folgerichtig sodann in eine Entzugsklinik eingewiesen. Hier stand nach einigen Wochen die Entscheidung seines späteren Lebens vor ihm: die dickbusige Krankenschwester zu heiraten und sich die Matte abschneiden zu lassen, oder sich für den angebotenen Wandergitarren – Theraphie – Kurs einzuschreiben. Fanki hat sich dann eingeschrieben. Und geübt und geübt. Die ersten vier Alben hat er dann immer nur auf sein Vorbild Jimi Hendrix geschielt, dass wirft ihm die Musikjournalie seit dem her vor. Ich mag die ersten Platten, die heute schwer erhältlich sind, dennoch, weil ich ein Marino – Freak bin, aber egal.
Etwa um 1980 bot mir mein Platten – Dealer (ich komme aus dem Osten und musste mir damals meine VINYLS für teures Gels auf dem Schwarzmarkt kaufen…) o.g. „WORLD ANTHEM“ mal zum reinhören an.
Die Sache war gelaufen. Für mich. So würde ich nie spielen können, aber so, genauso, mit einem leichtem Blueskick, cleaner Strategie in der Abmischung, unangepasstem aber durchaus vorhandenem Songwriting, bei dem sich Gesang und Gitarre überlagern, so wollte ich klingen, aber ich hab es dann aufgegeben, zudem die Schlaghand alle die Jahre besser wurde, aber die kleinen Fingerstakatos mit links immer noch auf die große Eingebung warten. Und da sollen sie warten, andere haben das besser gemacht. Marino.
Frank Marinos Karriere wurde ein auf und ab. Ihr schaut dazu am besten mal bei Wikipediea nach, so denn es euch interressiert, was soll man da auch abschreiben.
Mit der hier angepeilten fünften Vinyl, pellte sich die Marinonade aus der Bockwurst: „World Anthem“:
1. Requiem For A Sinner: großartige und stimmungsvolle Eröffnung. Einfache Gitarrenidee, unterstützt mit einem großartigem Key – Teppich.
2. Hey Little Lover: der Schwachpunkt der Scheibe.
3. Brocken Heart Blues: schönes Bass – Idee im Intro tausendmal von Jimi geklaut, aber klasse umgesetzt
4. In My Ways: so wünschen wir uns einen straighten Rocksong! Zeitlos…
5. The World Antem: das Titelstück. Gesanglose Hymne von 2,5 Minuten. Welt! Welt Welt!
6. Lock At Me: Bluesnummer, die Du Dir immer gerne mal ins Gedächtnis rufst, weil sie warmherzig und treffend zu Dir treibt. Guter Text.
7. Lady: eher schwach aber wir verzeihen, wegen der Gitarre
8. Try For Feedom: Lange und bärenstark. Der Song zum Träumen. Den nehm ich mit auf die Insel. Und es ist kein Muschi – Rock…

Anspieltipp weiterhin: die sehr jazz – orientierte Scheibe: „Eye Of he Storm“, 2000 erschienen. Und die „Juggernaut“ von Mitte der Achtziger: Kino für die Ewigkeit: Titel 3: „Storys Of A Hereo“. Ach Ja.

___________________________________________________
"Shut Up And Play Your Guitar!"...Zitat Frank Zappa.
„Mit seiner zerschundenen Stratocaster sagte er der Welt alles, was er zu sagen hatte.“ ... über Rory Gallagher
ahso nochwas: SCREAM FOR ME?... SCREAM FOR ME, SICHERUNGSBIER!!!