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Dieses Thema hat 6 Antworten
und wurde 259 mal aufgerufen
 
Maidenhead ( gelöscht )
Beiträge:

12.01.2009 21:52
DRAUTRAN - THRONE OF THE DEPHTS (2007) Zitat · Antworten
Durch meine Beschäftigung bei einem Black Metal-Magazin bin ich, wie man sich denken kann, mit Reviews ziemlich ausgelastet. So mag es komisch aussehen, wenn ich es hier scheinbar auch noch nötig habe, haha. Aber ab und zu, ganz, ganz selten begegnen mir schlichte Überhämmer, bei denen ich einfach nicht umhin komme, sie einfach mal gründlich abzufeiern. Und genau dazu ist dieses Review gedacht. Verblendetes, unreflektiertes Hochjubeln eines einfach nur fantastischen Albums.
Wahrscheinlich ist diese Band hier nur jenen geläufig, die regelmässig im "Black Metal-Thread" lesen. Vor ca. 7 Monaten habe ich da mal eine Band gepostet, die mich wirklich begeisterte und ich mir dann auch gleich ein Album kaufte (dieses). Tja, warum denn erst heute das Review? Ganz einfach: Beim einsortieren meiner neuesten Errungenschaften fiel mir diese Scheibe mal wieder in die Hände. Irgendwie ging mir durch den Kopf, wie sehr sie mich damals umhaute und ich beschloss, das Ding mal wieder in meinem Player rotieren zu lassen...



Aber beginnen wir doch mal mit etwas Handfestem: Drautran sind eine norddeutsche Pagan Metal-Kapelle. Diese Einordnung beschwört unweigerlich das Bild von 15 jährigen, metsaufenden Heidenkiddies herauf, doch sei von Anfang an gesagt, dass Drautran weit, weit darüberstehen. Nach ihrem Debut "Unter dem Banner der Nordwinde" haben diese nämlich, nach sieben (!) Jahren erst ihre zweite Scheiblette eingetütet, was zur Folge hatte, dass die Band ziemlich in Vergessenheit geraten ist. Mit dem aktuellen Album haben sie sich jedoch bombastisch wieder zurückgemeldet.
Das Sextett vereint in ihrer Musik komplexe Gitarrenläufe mit symphonischen Keyboards, den einen oder anderen Akkustikeinsprengseln und Drumming in den obersten Geschwindigkeitsregionen. Der Opener "zum Haff hinaus" leitet das Album ruhig ein, Lagerfeueratmosphäre kommt auf, man wird geradeswegs richtig schläfrig... Doch an Schlaf ist nicht zu denken, sobald Drautran im letzten Drittel des Songs das erste Mal den Knüppel so richtig aus dem Sack lassen. Und dieser bleibt vorerst auch für eine ganze Weile draussen. Das darauffolgende "Blot - Lohen der Opferung" markiert alle Stärken der Band. Prügelpassagen, die ganz klar die Handschrift von Emperors "Anthems to the welkin at dusk" tragen, sowie grosszügig ausgerollte Keyboardteppiche verdeutlichen die majestätisch bis melancholische Grundstimmung, die das Album in sich trägt. Der Gesang reicht dabei von einem kräftigen Brüllen über flehendes Rufen, bis hin zu elegischem Klargesang, der stark an die Landsmänner "Nagelfar" erinnert. Textlich hat sich die Truppe der nordischen Mythologie verschrieben, welche jedoch häufig auch nur als ideologische Grundlage zur Erzählung von Geschichten dient. Diese können durchaus auch zeitgemässe Weisheiten beinhalten, wovon wir alle auch selber zehren können. Will heissen: Ein Blick ins Booklet lohnt sich.
Nun, jetzt habe ich die Musik ungefähr beschrieben und jetzt könnte ich eine "song by song"-Bewertung runterrattern. Aber das hätte keinen Sinn! Egal, ob das von coolen Frauenvocals unterstützte "Gebaren des Sterbens in klanglosen Sphären", das Instrumental "Saevar Nidr", das rasante, traurige "Dusk of the fimbulvinter" oder der Closer "Gen Niflheim", welcher mir jedesmal wieder Gänsehaut über den Rücken jagt - jeder Song ist einfach ein in sich geschlossenes, aber auch zum Gesamtkontext des Albums durchaus passendes Meisterwerk. Wer sich unter "Emperor goes Pagan" etwas Positives vorstellen kann, der sollte schleunigst zum Plattenhänder seines Vertrauens rennen und sich dieses Meisterwerk unter den Nagel reissen. Alle anderen, die sich jetzt durch mein bescheidenes, der Musik niemals gerecht werdendes Review, angesprochen fühlen: Es lohnt sich, das Ding mal anzuhören!
Drautran haben mit diesem Album einen absoluten Knaller erschaffen, der die ganze Pagan-Hüpf-Szene deklassiert und die Messlatte für zukünftige Releases dieses Genres verdammt hoch angesetzt hat.
Das ist wahre Hingabe, das ist wahre Eigenständigkeit, das ist wahre Kunst.

11/10

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Shall I repent or proceed?

Maiden-Timo Offline

Metal God


Beiträge: 1.229
Punkte: 1.229

12.01.2009 22:11
#2 RE: DRAUTRAN - THRONE OF THE DEPHTS (2007) Zitat · Antworten

das teil steht auch bei mir zu hause im CD-regal und ich kann eigentlich nur zustimmen, das album ist einfach genial, ich höre es immer wieder gerne. ich kann da teil auch nur weiterempfehlen.

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black is not dark enough

Mr_Breeg Offline

Clansman


Beiträge: 469
Punkte: 469

12.01.2009 22:39
#3 RE: DRAUTRAN - THRONE OF THE DEPHTS (2007) Zitat · Antworten

Gleich mal gekauft

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"Wie lange, glaubst du, hält sich denn
dieses "Heavy Metal"?"

"Zehn Jahre bestimmt!"

(Holger Stratmann)

Maidenhead ( gelöscht )
Beiträge:

12.01.2009 22:40
#4 RE: DRAUTRAN - THRONE OF THE DEPHTS (2007) Zitat · Antworten

Das nenne ich mal Vertrauen!

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Mr_Breeg Offline

Clansman


Beiträge: 469
Punkte: 469

12.01.2009 22:45
#5 RE: DRAUTRAN - THRONE OF THE DEPHTS (2007) Zitat · Antworten

Wehe mir gefällts nicht

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"Wie lange, glaubst du, hält sich denn
dieses "Heavy Metal"?"

"Zehn Jahre bestimmt!"

(Holger Stratmann)

Maidenhead ( gelöscht )
Beiträge:

12.01.2009 22:48
#6 RE: DRAUTRAN - THRONE OF THE DEPHTS (2007) Zitat · Antworten

Das kann gar nicht sein!

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Watto Offline

Forenlegende


Beiträge: 5.295
Punkte: 5.295

13.01.2009 01:02
#7 RE: DRAUTRAN - THRONE OF THE DEPHTS (2007) Zitat · Antworten

bin auch schon länger besitzer der scheibe und unterschreibe das review.

ein absolut geniales werk. bin damals durch myspace auf die band gestoßen, dort lief dusk of the fimbulwinter welches mich einfach weggehauen hat.



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