Da ich ja nun selbst vor Ort bin und mich ein wenig in die Szene einlebe, dachte ich mir, dass ich hier eine kleine, kulturelle Kolumne eroeffnen koennte, die so nach und nach einige Bands der frankophonen Provinz Kanadas vorstellt. Um das nicht zu stark zu strapazieren, gibt es erst einmal nur eine Band pro Post, die hier vorgestellt wird. Dabei werden natuerlich bekannte Bands wie Voivod, Kataklysm oder Martyr vorkommen, aber auch undergroundige Bands von Black Metal à la Seventh Section bis hin zu Power Metal à la Eclipse Prophecy.
Fangen wir gleich einmal mit einer Band aus dem progressiven Power Metal Bereich an: Southern Cross.
Wer sich die drei Videos angeschaut hat, der wird bemerken, dass die Band sehr vielseitig ist. Auf dem offiziellen Debut-Album "Rise above" (2005) werden durchaus auch haertere Toene angestimmt, wie bei dem energischen "You shall be damned", das auch durchaus thrashige Elemente besitzt und auf anderen Songs werden auch fuer den Power Metal Bereich unuebliche Growls ausprobiert. Dem gegenueber stehen keyboardlastige Balladen wie "This world was just a dream" oder das preogressive, zehnminuetige "Rise above". Auf dem neuen Album "Down below" (2009), ist absolut kein Ausfall zu verzeichnen, das Album wirkt homogener als das Debut, da es stark in eine progressive Richtung geht, waehrend auf dem Debut eben auch thrashige Songs, kurze Balladen oder einfachere Headbanger dabei waren. Das Ganze wird oben mit den Songs "Weak and sober", meinem absoluten Liebling und Ohrwurm, oder auch dem offiziellen Videoclip zum vertrackten und dennoch poppigen "Thirteen" demonstriert.
Zur Geschichte der Band: Die Gruppe wurde im Jahr 2000 in Québec-Stadt gegruendet, zu Beginn spielte man Coversongs von Iron Maiden, Stratovarius etc., bis man erkannte, dass man eigentlich selbst das Potenzial hatte, um eigene Songs zu schreiben. Dieses Umdenken wurde dadurch gefoerdert, dass es an der Universitaet in Québec-Stadt einen Wettbewerb gab, an dem nur Bands mit eigenen Songs teilnehmen durften, sodass die Jungs schnell ein paar Lieder entwarfen. Immerhin wurde bei dem Wettbwerb der Publikumspreis gewonnen, sodass man einige Demos einspielte. Im Jahr 2004 schaffte man es nach einigen Besetzungswechseln und einem erweiterten Live-Repertoire ins Vorprogramm von Edguy, die sich in Montréal die Ehre gaben. Nach dem Release des ertsen Albums im Jahr 2005 gab es nicht nur wohlwollende Kritiken, sondern auch weitere Konzerte im oertlichen Vorprogramm von Yngwie Malmsteen, Stratovarius, Kamelot und Sonata Arctica. Nach einem neuen Plattenvertrag im Jahr 2007 wurde das letzte Album dann auch in Europa veroeffentlicht und die Band ermutigte sich, trotz Produktionskosten von mehr als 15000 Dollar, die zumeist aus den eigenen Taschen bezahlt werden mussten, neues Material zu schreiben, was ein Jahr dauerte. Nach dem Einspielen und Mastering des neuen Werkes trennte sich die Band von ihrem Drummer, der den Anspruechen nicht mehr genuegte und fand rasch ein neues Mitglied. Auch ihr Plattenvertrag wurde aufgeloest, die Band hat nun ihr eigenes Label "SC Productions" und ist ihr eigener Herr. Nach dem offiziellen Release, einer eigenen Tour und Konzerten als Vorband von Primal Fear, versucht die Band nun ihr Album auch in Europa veroeffentlichen zu koennen, bessere Promotionsarbeit zu erlangen und werkelt nebenbei an neuem Material, das fuer 2010 eingespielt werden soll.
PS: Der brennende Typ vom ersten Album-Cover, entworfen von einem franzoesischen Comic-Zeichner, ist eine Art Bandmaskottchen geworden und findet sich auch im Booklet der zweiten CD, sowie als Taetowierung auf dem Arm des Saengers.
Viel Spass mit dieser ersten Band. Naechste Woche geht es dann weiter...
-------------------------------------------------- "Une amour ce n'est pas seulement... un homme... fuck... une amie... ce n'est pas... c'est plus en bas, dans la tête, dans le coeur, dans toute la forme... wasting love!" (Bruce "Air raid siren" Dickinson live in Paris)
Weiter geht's heute mit einer Band aus "Saguenay", das ist hier bei mir vor Ort und umfasst die Staedte Jonquière, La Baie und Chicoutimi. Die Truppe heisst "Seventh section" und wurde urspruenglich schon 2001 gegegruendet, aber es gab zahlreiche Besetzungswechsel und Stilrichtungswechsel, die aber allesamt immer im Black- oder Death-Metal Bereich anzusehen waren. Als ich sie Ende 2006 live sah, da waren sie stark in Richtung Black Metal à la Cradle of Filth orientiert, doch das hat sich inzwischen relativiert. Heute geht der Stil eher in Richtung des melodischen Death Metals mit thrashigen Anleihen und im Gesang mit Growls und Screams verschiedener Richtungen. Klingt abwechslungsreich und ist es auch. Nach dem Mini-Album "Jam Session" (2007) folgte dann die erste EP "War machine" im Jahr 2008 und ein Studiolabum steht dank eines professionellen Plattenvertrages auch in baldiger Aussicht.
Hier mal ein paar Songs, Studio- und Live-Versionen: Nicht abschrecken lassen von der angezeigten Laenge, das Stueck dauert nur 3:46 Minuten
Line-up: Carl-Keven Korb : Schlagzeug Martin Boily : Bass Louis-Mathieu Tremblay : Gutarre Kevin Fortin : Gutarre Felix Gauthier Villeneuve : Gesang
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Zitat von Quebec-weekend-warrior89bekannte Bands wie [...] Martyr
Naja, so bekannt sind die nun auch nicht, zumindest nicht außerhalb von Kanada. Ich geh mal davon aus, dass die hier im Board keiner außer uns beiden kennt.
Life can only be understood in reverse But must be lived forwards…
Zitat von Quebec-weekend-warrior89bekannte Bands wie [...] Martyr
Naja, so bekannt sind die nun auch nicht, zumindest nicht außerhalb von Kanada. Ich geh mal davon aus, dass die hier im Board keiner außer uns beiden kennt.
Mööp, 3 Bitte ;) Zumindest kenn ich das Album Warp Zone
Zitat von Quebec-weekend-warrior89bekannte Bands wie [...] Martyr
Naja, so bekannt sind die nun auch nicht, zumindest nicht außerhalb von Kanada. Ich geh mal davon aus, dass die hier im Board keiner außer uns beiden kennt.
Mööp, 3 Bitte ;) Zumindest kenn ich das Album Warp Zone
Ja gut, aber bekannt ist für mich trotzdem was anderes, da gibt's viele DM Bands die bekannter sind.
Life can only be understood in reverse But must be lived forwards…
Zitat von Quebec-weekend-warrior89bekannte Bands wie [...] Martyr
Naja, so bekannt sind die nun auch nicht, zumindest nicht außerhalb von Kanada. Ich geh mal davon aus, dass die hier im Board keiner außer uns beiden kennt.
Kenn die auch. Da gabs mal ein sehr interessantes Interview mit dem Gitarristen und daher hab ich mir mal bissl was angehört und besorgt.
Bin zuletzt auf diese Band namens "Unepect" gestossen, die einen ziemlich wahnwitzigen Mix aus Death Metal, Prog Rock, Tango, Jazz, Klassik etc. macht. Das Ganze klingt auf jeden Fall ziemlich einzigartig und zunächst völlig verworren, wobei Intros und Outros der Bands ganz harmlos und harmonisch klingen. Die Québecker waren zuletzt in Europa mit Dream Theater und Opeth unterwegs, da hat sie vielleicht der ein oder andere aus dem forum sogar schon live gesehen. Ich weiss noch nicht so recht, was ich von der Truppe halten soll. Vielleicht klingt so ja die Zukunft des Metals mit diesem "Avantgarde-Metal"? Hört es euch auch einfach mal an... ist aber relativ schwere Kost
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hattest nicht DU sogar gegen die gewettert im zuge der prog nation?wenn nciht dann verzeih,aber es gab da so einige user hier die sich gar nicht mit denen anfreunden konnten...ich find die band jedenfalls klasse,auch live waren se toll
ich fand das live wegen der verworrenheit der stücke und wenn man sie nicht kennt nicht so toll. die studioversionen, die ich bisher gehört habe fand ich alle aber spannend. man muss halt zuhören und sich auf das ständige auf und ab einlassen. das geht zu hause besser als in der konzerthalle...
wenn man mal nur die intros und outros betrachtet, denke ich, dass man deutlich sieht (hört), was für ein musikalisches potenzial die haben. die könnten wunderschöne, schräg-melancholische musik machen, wenn sie wollten. mMn ist das ganze geballer gar nicht nötig. aber dann wäre es wahrscheinlich nix halbwegs neues mehr und weniger innovativ (obwohl mr. bungle beispielsweise ähnlich krankes zeug schon viel früher veröffentlicht haben).
Zitat hattest nicht DU sogar gegen die gewettert im zuge der prog nation?wenn nciht dann verzeih,aber es gab da so einige user hier die sich gar nicht mit denen anfreunden konnten...ich find die band jedenfalls klasse,auch live waren se toll
Ne, das war TheReaper. Ich war leider Gottes auch gar nicht auf der Prog Nation Tour im Herbst, zumal ich ja in Québec lebe. Aber ich werde sicher bald mal ein Einzelkonzert der Band besuchen
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Die Band werde ich hier wohl am Samstag live sehen, finde ich nicht schlecht. Geht in Richtung traditioneller Metal bis Thrash. Habe mal reingehört und finde vor allem die Soli klasse (beispielsweise bei "Demon"). Die Band existiert seit 2007 und kommt bei mir aus der Ecke: http://www.myspace.com/burningdisaster
Auch diese Band hier werde ich mir eventuell antun (geht Richtung Power/Progressive Metal), ist zwar etwas durchwachsen (vor allem der erste Song ist echt ziemlich langweilig, die restlichen gehen aber in Ordnung), aber die sollen live recht gut sein und da man hier in der abgelegenen Region ja jetzt auch nicht ständig die herausragendsten Acts geboten bekommt kann man ja mal hingehen: http://www.myspace.com/motherdivineband
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Diese Band, "Les Ékorchés" zelebriert eine Musik die irgendwo zwischen Hardcore, Sludge, Punk/Hardrock und Progressive Metal liegt, dazu kommt ein elektrisches Cello und die komplett auf Französisch gehaltenen Songtexte. 2006 gegründet, unter Anderem mit Michel Langevin von Voivod am Schlagzeug, hat die Truppe bereits zwei Alben herausgebracht, nämlich "Les Ékorchés" (2007) und dann "IV Démons" (2009). Die Musik ist sicherlich etwas schwerer zugänglich und persönlich auch nicht einhundertprozentig mein Fall (vor allem wegen dem Gesang), vielleicht gefällt sie hier aber doch dem ein oder anderen User.
Hört mal hier hinein:
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