Nach einer Demo und drei Studioalben habens ich die Italiener hier auch mal einen eigenen Thread verdient. The Dogma spielen recht düsteren und vielseitigen Power Metal und schämen sich auch nicht davor mal einfach ganz unverkrampft ein Stück guten Hardrock aufs Parkett zu legen oder auch mal mit Growls zu arbeiten, was ihre Alben immer recht spannend und abwechslungsreich gestaltet. Trotzdem klingen sie dabei immer ganz frisch nach sich selbst und haben irgendwie schon auf der ersten Langrille ihren ganz eigenen Stil entwickelt. Auch Power Metal Scheue könnten an den fünf Jungs aus Ancona also ihren Spass haben.
Nun zu den Alben:
Black roses - 2006 - Dies ist ein recht düsteres, symphonisches Album, das mit dem Titeltrack "Black roses" schon einmal direkt klasse startet. Ein Schlagzeugsolo als Intro, ein knackiges Riff untermalt von vielen Streichern und ein episches mönchartiges Choral mit Pianos zum Abschluss, mehr Abwechslung passen in fünf Minuten schon kaum hinein, gerade auch im Power Metal Genre. Des Weiteren gibt es mit "Queen of the damned" auch eine orchestrale Uptempo-Nummer, mit "Ghost of war" etwas düsteren und melodischeren Stoff und mit "Maryann" eine prachtvolle und empotionale Ballade zum Abschluss. (9/10)
A good day to die - 2007 - The Dogma sind auf diesem Album noch einmal um Einiges vielseitiger geworden. Das Album startet mit einem düster-atmosphärischen Intro bevor ein melodischer und modern klingender Melodic Rocker um die Ecke kommt, der viele Soundeffekte hat und dennoch gothisch-romantisch bleibt. "In the name of rock" klingt nach elektronischem Keyboardintro wie der Hardrock von Edguy, nur besser und geht nach dem melodischeren Opener schön in die Vollen. So abwechslungsreich geht es weiter, allerdings fehlt es dem Album insgesamt ein wenig an einem Hit, einem überzeugenden Refrain, dem letzten Kick, aber besser als das Gros des aktuellen europäischen Power Metals ist das trotzdem allemal. (7,5/10)
Black widow - 2010 - Nach dreieinhalb Jahren Pause melden sich die Italiener frischer und abwechslungsreicher als je zurück. Der rockige Opener "Dirty dark Diane" lässt langweilige Retrorockacts erblassen, "Mindfreak" drückt düster aufs Gas und überrascht mit fiesen Growls und thrashigen Elementen, "Eternal embrace" liebäugelt dann mit elektronischen Elementen und das waren nur die ersten drei Songs. "Lost forevermore" ist die Gothic Ballade mit Top-Refrain, "Gore gore grils" wohl der härteste Track der Bandgeschichte. Auch erwähnenswert ist "The nature and the islander", das mit folkigem, orientalischen und melancholischem Intro überrascht und die Band von einer ganz ungewohnten Seite präsentiert. Insgesamt knüpft das Album an den Erstling an, es fehlt leicht nur ein absoluter hit à la "Black roses" oder "Queen of the damned". (8,5/10)
So viel also erst einmal zur Band, allein zum Demo kann ich nich nichts sagen. Live sollen sie wohl auch recht tight sein und im Dezember Haupotakt Lordi das ein oder andere Mal die Show gestohlen haben (gut, ist auch zugegebenermassen nicht ganz zu schwer). Ich denke aber, dass diese Band einigen hier gefallen sollte, auch wenn es der ein oder andere der harten Jungs sicherlich immer noch zu orchestral, kitschig oder modern finden mag. Aber eine frische Alternative zu derzeit strauchelnden Helloweens, Gamma Rays und Co. ist das hier allemal.
-------------------------------------------------- "Une amour ce n'est pas seulement... un homme... fuck... une amie... ce n'est pas... c'est plus en bas, dans la tête, dans le coeur, dans toute la forme... wasting love!" (Bruce "Air raid siren" Dickinson live in Paris)