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Dieses Thema hat 9 Antworten
und wurde 506 mal aufgerufen
 
Thunder ( gelöscht )
Beiträge:

07.01.2007 23:50
Die Prog-Metal Götter: Psychotic Waltz Zitat · Antworten
Hiermit möchte ich dieser absolut starken Band aus San Diego einen Thread widmen...



Buddy Lackey (der sich später in Devon Graves umbenannte) und Dan Rock, dessen Vater auch schon Gitarrist war und ihn mit dem Gitarrespiel infiziert hatte, lernten sich 1982 auf der Highschool kennen. Dort spielten sie schon zusammen in einer Schulband, allerdings war es nicht so recht das wahre. Buddy zog in eine andere Stadt, aber die beiden blieben noch in Kontakt. 2 Jahre später, nachdem Dan bereits viele Jam Sessions mit einem Drummer namens Norm Leggio hinter sich hatte, in denen sie hauptsächlich Metal-Klassiker coverten, erfuhr er von einem Typen namens Brian MacAlpin. Der ging auch in seine Schule, war angeblich ein guter Gitarre-Spiele, und hatte offenbar das selbe von Dan gehört. Sie freundeten sich an und ihre Stile passten gut zusammen.
Doch dann passierte ein folgenschwerer Autounfall, bei dem Brian sich seinen Rücken brach und von nun an im Rollstuhl sitzen muss (spielte aber später trotzdem so live!). Die beiden jammten aber weiterhin mitsammen, auch im Krankenhaus, und als Brian wieder aus diesem entlassen wurde, beschlossen sie mit Norm Leggio zusammenzuarbeiten. Es dauerte eine Weile, aber er stimmte schließlich zu und brachte noch dazu einen Basspieler, Ward Evans, mit. Ihnen fehlte nur noch ein Sänger. Sie engagierten vorerst einen Sänger, der auch eine PA-Anlage hatte, allerdings war er nicht das, was sie suchten. Dan erinnerte sich an seinen alten Freund Buddy, der inzwischen zu singen begonnen hatte, und holte ihn für eine Nacht zu den Proben. Der Ergebnis begeisterte alle. Mittlerweile hatten sie auch schon eigene Songs und Aufnahmen. Buddy hörte die Tapes und trat endgültig bei.

Und so sahen sie damals aus:


Durch ihre ersten Auftritte und den Verkauf von T-Shirts verdienten sie recht schnell genug Geld um sich die Miete für ein professionelles Studio leisten zu können. Dort nahmen sie ihr erstes Demo auf, das ihnen Radio Auftritte und eine immere größere Anhängerschaft bescherte.
Das zweite Demo, das endlich unter dem Namen Psychotic Waltz erschien, schlug noch mehr ein. (Ein Bekannter meinte, der Sound der Band klinge "like some Psychotic Waltz", daher der Name. Sie hatten ihren Namen ändern müssen, denn eine Band namens Aslan (=Psychotic Waltz' vorheriger Name) gab es nämlich schon.) Auch ihr erstes Album "A Social Grace", das 2 Jahre später erschien, ließ die Kritiker aufhorchen.

Ihre ersten beiden Full-Length Veröffentlichungen ("A Social Grace" und "Into The Everflow") erschienen in einer Zeit in der Metallica die Metal-Flagge in der Öffentlichkeit hochhielten, allerdings auch schon zu schwächeln begannen und der Grunge den Mainstream dominierte. Der frische Stil der Band, der von Virtuosität und komplexen, aber trotzdem eingängigen Songs gekennzeichnet war, begeisterte die Kritiker und Fans. Psychotic Waltz waren keine Band, die des Image wegens musizierten, es war einfach die Freude an der Musik. Sie haben nie irgendwelche Metal-Klischees erfüllt und immer ihren eigenen Weg gegangen. Ihre Songtexte beschreiben, laut Buddys eigener Aussage, Bilder, die er im Kopf hatte. Sie wirken oft sehr poetisch.

Auch wenn das folgende Album von dem großen Teil der Fangemeinde damals zwiespältig aufgenommen wurde ("Mosquito" - galt bei vielen als Sellout...), war es dennoch aus heutiger Sicht eine überaus großartige Scheibe. Der Nachfolger "Bleeding" knackte dann auch den amerikanischen Markt, nachdem die Vorgänger sich fast ausschließlich in Europa verkauften. "Bleeding" versöhnte auch Waltz' alte Fans wieder.

Albumcover von "Bleeding"


Das Ende der Band sollte kein Übliches sein: Ein Komparse verklagte die Band, weil er angeblich ein Scheinwefer, der während des Videodrehs zu "Faded" benutzt wurde, an seiner Blindheit schuld gewesen sein soll. Die Band bricht daraufhin auseinander. Als Einfluss der Band kann man vor allem Jethro Tull nennen, was man am hin und wieder auftauchenden Querflötenspiel von Buddy und an den akustischen Songteilen gut erkennt. (höre "I Remember" vom Album "A Social Grace")
Die Band selbst hat mit ihrem absolut eigenständigen, zu jeder Zeit progressiven Sound viele neuere Bands beeinflusst und inspiriert. Manche Bands haben versucht, ähnlich zu klingen, kamen aber nie an ihre Vorbilder heran.

Die ehemaligen Bandmitglieder gründeten zum Teil neue Bands, von denen auch noch welche existieren:
Deadsoul Tribe (Buddy aka Devon Graves' Band, dem Sänger von PW - sehr feine Sache! Er lebt mittlerweile sogar in Wien ;-) )
Teabag (Norm Leggio)
Darkstar (Dan Rock)

Diskographie:
1990: A Social Grace
1992: Into The Everflow
1994: Mosquito
1996: Bleeding

Bandphoto:


Und hier noch das Cover von "A Social Grace", das die Musik wundervoll beschreibt:


Wer reinhören will, kann das hier tun:
http://qqhuiyuan.blogbus.com/logs/2004/08/358547.html (Ganz runter scrollen!)

Ich empfehle vor Allem "Another Prophet`s Song" und "I Remember" (geniale Ballade, erinnert sehr an Jethro Tull!) und hoffe, dass ich den ein oder andern auf den Geschmack bringen konnte. Wer Prog-Metal Fan ist, wird sie lieben.

P.S.: Wäre froh über Reaktionen, damit ich nicht den Eindruck habe, den Thread umsonst geschrieben zu haben. ;-)


[Quellen: http://www.psychoticwaltz.com (auch die Bilder, außer dem 2. Bandphoto von http://mp3bestmusic.com); http://www.Wikipedia.org ;http://www.laut.de ]

Deliverance - thrown back at me, Deliverance - laughing at me...

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FreiburgMaiden70 Offline

Eddies Pate

Beiträge: 3.369
Punkte: 3.369

08.01.2007 11:00
#2 RE: Die Prog-Metal Götter: Psychotic Waltz Zitat · Antworten

umsonst hast Du den Beitrag bestimmt nicht geschrieben. Ich denke, ich bin nicht der Einzigste, welcher diesen mit Interesse gelesen hat. Bekannt ist mir die Band allerdings nur vom hören/sagen; gelauscht habe ich persönlich dem Sound noch nie. Aber das wird sich wohl bald ändern ;~)



sehr geehrte Damen und Herren,

HAU RUCK !


The Beast Within ( Gast )
Beiträge:

08.01.2007 11:55
#3 RE: Die Prog-Metal Götter: Psychotic Waltz Zitat · Antworten

Yeahaw! Das war ne sehr geile Band. Ich durfte sie noch live erleben und werde diese Konzerte nie vergessen. Genial! Allerdings ist das jetzt auch schon über zehn Jahre her, da haben sie sich dann auch getrennt. Aber ich kann eigentlich nur jedem empfehlen mal in die Scheiben reinzuhören...da gleicht kein Album dem anderen....
____________________________
Das Glück ist ein Rindviech und gesellt sich immer zu seinesgleichen!

Proud to be a bastard since 2005!

chemicalwedding Offline

Clansman


Beiträge: 628
Punkte: 628

09.01.2007 12:32
#4 RE: Die Prog-Metal Götter: Psychotic Waltz Zitat · Antworten

Endlich mal jemand, der etwas über diese göttliche Band schreibt. Diese Band sollte eigentlich jedem Prog-Metal-Fan gefallen. Ich hatte die Ehre die Jungs zwei mal live zu bestaunen. Und zwar auf der Moscito Tour und nochmals auf der Bleeding Tour. Es war einfach umwerfend. Ein Jammer dass sich die Band dann anschliessend aufgelöst hat.

Jedes der vier Alben ist einfach der Hammer. Wobei alle Album doch ziemlich verschieden klingen. Die Band entwickelte sich von extrem komplizierten, verschachtelten Songs zu eher einfach strukturierten, aber technisch immer noch anspruchsvollen Songs!

A Social Grace:
Das Debüt Album ist ein Meisterwerk, und wenn man bedenkt wie alt die Jungs damals waren wird es noch grossartiger. Jeder einzelne Song ist unglaublich. Extrem knifflige Riffs, wunderbare Gitarrenharmonien und natürlich Buddys eigenständige Gesang. Und dann noch der Übersong I Remember mit starken Querflötensolis. Das Problem bei dieser Scheibe ist, dass sie wohl ein wenig zu lang geraten ist. Die meisten Zuhörer sind grösstwahrscheinlich nach 8 Songs übermüdet und dann kommen nochmals 6 wirklich starke Tracks.

Into the Everflow
Absoluter Wahnsinn. Es kommen vermehrt Synthies zum Einsatz. Das Intro strotz nur so von Intensität und wunderbaren Gitarrensolis. Der nachfolgende Song (Ashes) haut einem glatt um. Ein mega Riff mit orientalisch angehauchtem Gesang. Ein Meisterwerk ist definitiv der Titeltrack. Langsam mit Akkustikgitarren aufbauen, von Emotionen durchtränter Gesang und der Finish mit unglaublichen Gitarrensolis. Einfach unbeschreiblich. In Sachen Emotionen können sich die Eisblöcke Dream Theater (musikalisch natürlich erste Sahne!) einen gewaltigen Brocken abschneiden.

Moscito
War für viele eine Enttäuschung. Ist aber eine super Album. Der Titeltrack ist noch ganz in der Tradition von den beiden ersten Alben mit sehr komplexem Riffing. Die Waltz setzten aber vermehrt auf emotionsgeladene und kürzere Songs. Für viele war das wohl ein zu krasser Schritt. Aber wie gesagt, ein klasse Album.

Bleeding
Waltz setzte seinen Trend weiter konsequent um. Die Songs weniger komplex aber mit viel Emotionen. Es kommen immer noch komplexe Riffs zur Verwendung und viele Gitarrenharmonien. Buddy wächst über sich hinaus und singt einfach nur grandios.

Dann war leider Schluss.

Es gibt noch zwei Rariäten-CDs mit Demo-und Liveufnahmen. Diese sind aber wegen der Qualität gewisser Liveaufnahmen nur für Freak geeignet.

Übrigens wurden alle vier Alben in zwei CD-Box-Sets neu veröffentlicht. Es wurden teilweise unveröffentlichte Demoaufnahmen und ein Video-Bootleg draufgepackt. Die Bounstracks sind aber auch hier nur für extrem Fans, die Qualität ist nicht besonderlich gut. Trotzdem für Fans natürlich ein Muss! Ausserdem wurden die Booklets komplett überarbeitet.

Buddy’s neue Band Deadsoul Tribe kann ich auch empfehlen. Er verfolgt die Richtung von Psychotic Waltz weiter. Schreibt emotionale Songs, bei weitem nicht so komplex wie die früheren Waltz Scheiben aber trotzdem grossartig. Habe die Band letzten November live gesehen und sie spielten I Remember vom ersten Waltz Album!


Toby ( gelöscht )
Beiträge:

10.01.2007 19:20
#5 RE: Die Prog-Metal Götter: Psychotic Waltz Zitat · Antworten

Deadsoul Tribe (Buddy aka Devon Graves' Band, dem Sänger von PW - sehr feine Sache! Er lebt mittlerweile sogar in Wien ;-) )
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Die Band Deadsoul Tribe kann ich nur empfehlen. Die Band wurde von Devon Graves gegründet. Die wird zwar immer gerne als Progressive Rock präsentiert, geht aber stark in Richtung Metal. Auch hatte ich mal das Vergnügen mit Devon Grave am Ende des Konzertes ein wenig zu plaudern, wobei er auch den Drumstick , den ich gefangen hatte, signierte. Die Band ist in Wien beheimatet und auch er fühlt sich in Österreich sau wohl. Nur zum Deutsch sprechen hat er nicht viel Lust !!!
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Was Ihr lieben Spiesser, ihr lacht über mich, weil ich anders bin ? Na, ja !
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Martha ( Gast )
Beiträge:

10.01.2007 19:23
#6 RE: Die Prog-Metal Götter: Psychotic Waltz Zitat · Antworten
Na toby, du bisst ja jetzt sattelfest im Englisch? Oder kommt da noch das russisch aus alten Zeiten durch? *wegduck*
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Friede sei mit dir, mein Freund in Ewigkeit,
doch es gilt zu streiten, stehe bereit!
Ziehe mit uns, du schenkst den Sieg,
Kämpf für eine Welt die das Leben verdient

Toby ( gelöscht )
Beiträge:

10.01.2007 19:34
#7 RE: Die Prog-Metal Götter: Psychotic Waltz Zitat · Antworten

leider sprech ich noch besser Russisch wie Englisch, aber er hat ziemlich langsam gesprochen, da konnt man schon das ein oder andere verstehen :
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Thunder ( gelöscht )
Beiträge:

10.01.2007 19:56
#8 RE: Die Prog-Metal Götter: Psychotic Waltz Zitat · Antworten

Jo, Deadsoul Tribe ist schon eindeutig Metal. Psychotic Waltz aber auch.


Deliverance - thrown back at me, Deliverance - laughing at me...

Toby ( gelöscht )
Beiträge:

10.01.2007 20:06
#9 RE: Die Prog-Metal Götter: Psychotic Waltz Zitat · Antworten

Die Band Psychotic Walts kenn ich nur in Verbindung mit Dead Soul Tribe. Aber dass regt mich jetzt auch mal an, mich mit der Band ein wenig mehr zu beschäftigen. Natürlich ist DST eindeutig Metal !
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chemicalwedding Offline

Clansman


Beiträge: 628
Punkte: 628

19.01.2007 22:27
#10 RE: Die Prog-Metal Götter: Psychotic Waltz Zitat · Antworten

Hat jemand Bootlegs von Psychotic Waltz oder Deadsoul Tribe?

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