YES: GOING FOR THE ONE, 1977
Kitsch muss manchmal sein, und kann auch ein Balsam sein, für angeschlagene (Rocker-) Seelen, unerfüllte Hoffnungen und verloren gegangene Träume. Stimmung so in etwa: mit Duftbad gefüllte Badewannen, drumrumdrappierte Teelichter mit nem Glas Rotem in Reichweite, Ihr wisst schon, Kino. Breitwand, Dolby - Sorund. (Keine Ahnung ob ich jetzt " SOURRUND" richtig geschrieben habe...) Back zur Einleitung. Ne heiße Dusche nach nem langem Winterspaziergang macht es aber allemal. Ich werde nun bestimmt morgen früh keine Hornbach - Gartenzwerge aufstellen oder mir ne geschnitzte Kuckucksuhr in die Bude hängen. Oder anfangen, nur noch Kräutertee und Weißdornsaft zu saufen. Aber mir gerne doch „Herr der Ringe“ (passt auch zu YES) auf jeden Fall immer mal wieder reinziehen, oder „gerne auch Rambo 1“ (passt nicht zu YES) was aber definitiv ein herrlicher „Schmarrn“ war, mag ich aber. Na Wurscht aber auch: YES, GOING FOR THE ONE. Kitschiger als Wakemens (Rick Wakemen, Keyboards) Kirchenorgel auf Titel 3, Paralles, der im Jahr 1977 von YES veröffentlichten Scheibe GOING FOR THE ONE geht es fast nicht mehr, da musste gleich ne komplette KIRCHENORGEL her. Der Rockhard Schreiberling M. Rensen, mein erklärter Hassbruder, seit seinen verunglückten Plattenbesprechungen zum AMOLAD – Album, hatte mal dazu recheriert, ich zitiere: „seine (Wakements) Parts bei diesem Song hat. jener der Legende nach in einem Gotteshaus eingespielt, von wo aus sie per Telefon (!) in die berühmten Mountain-Studios nach Montreux übertragen wurden…“ Wenn dem so ist, haben die Toningenieure ganze Arbeit geleistet. Aber haben die auf diesem Album sowieso. Es klingt nach 25 Jahren noch immer perfekt „Proggi -silbrig mit sauber ausgearbeiteten Basslinien und Details, bis in den letzten Winkel für Headys Anlage in etwa und zum Beispiel... Nur mal so als Tipp, Heady. Aber mal der Reihe nach. YES waren und (sind) ne Prog – Rock – Kapelle. Mit fürchterlicher Besetzungspolitik. Keyboarder raus, Gitarrist rein, jahrzehntelang ging das so. Kein Vergleich zu RUSH, wo 3 Freunde die Sache im Griff haben. „Parallelen (Titel 3“, siehe oben), eher mal zu Pink Floyd. Manchmal geht einem der Falsett – Gesang von Jon Andersons schon auf die Eier. Aber manchmal auch nicht. ER KANN SINGEN, mehrere Oktaven hoch, diese alte Operndiva. Aber da ist noch dieser Saitenhexer, den sie da aufbieten: Steve Howe. Kommt n bissel aus der Jazzecke, fiddelt gerne mal auf Nailonsaiten, ist aber aus der Geschichte der wichtigsten Gitarristen des blauen Universums nicht mehr wegzudenken. Und noch einer der ganz großen am Prog –Baß, sie nannten ihn „The Doctor“: Chris Squire: Linien. Linien. Eigenständige Linien. Was der Harris im Metal noch heute zaubert, hat Doc Squire im Prog jahrelang fabriziert. Nun hätten wir sie zusammen, die damalige Besetzung für GOING. Rein in den Player. Man zählt bis 4, die Welt der populären Musik ist weitgehendst in 4tel und 8tel unterteilt. 1, 2, 3 ,4 hört man aus dem Off, dann offenbart sich der Titeltrack mit ner sehr sehr merkwürdigen Slide – Gibson. Nach wenigen Sekunden ( es sind haargenau 15(!)) wird die Angelegenheit aufgelöst in der YES – eigenen KOMPLEXZITÄT. Was für ein Text. Bereit für TURN OF THE CENTURY, die Jahrhundertreise? Machmer, machen wir. Da ist sie: Track 2, die Jahrhundertreise. Moment, eins meiner Teelichter ist in die Wanne gerutscht. So. …Oh diese Klampfe…. So kanns gehen…Turn Of The Century ist einer der Titel im Leben den du nie vergessen wirst, wenn du ab und an mal ein Badewannenrocker bist. Oder am Boden zerstört bist , weil du nicht mehr weiter weißt, und dann, ja dann geht’s doch! Sozusagen: IDEEE! Wir bauen mal fix ne Stimmung mit ner Konzi – Gitarre auf, transportieren zuerst nachdenklichen Weltschmerz in die nicht interessierte Öffentlichkeit, dann kippt es um und alles ward gut. So gut, dass es nicht von dieser Welt zu kommen scheint. Über Titel 3, die Parallelen, habe ich oben schon geschrieben. Mir fällt hier noch ein: Feierlich. Und positives Denken. Bitte immer beibehalten Glaub, das ist auch die Grundaussage hier. Wenn Ihr mal die Vinyl hättet, so müsstet ihr jetzt sozusagen „ umdrehen“. „Meine“ ist mir natürlich auch weggekommen, in all den Jahren. Als ich vor einiger Zeit bei nem damals mit mir befreundetem Metaler hinsichtlich des wohl noch hoffentlich im Besitz befindlichen Aufklapp – Original vorsprach, wurde fingerzeigend mit einem „Entsorgungs – Tausch – Hinweis“ gekontert. Hm. War sowieso nicht 100 % tig der verlässliche Freund, so schlich ich mich von dannen. …Aber solche Sachen verscherbelt man doch nicht. Kollech…. hab ich im dahingegen noch vor mich hingebrabbelt. Titel 4 ist der Ruhepool in der Wanne. Gemütlich ziehen „Wanderer – Geschichten“ ( Wounderes Storys) an unserem imaginärem, mittlerweile von Rotwein etwas getrübtem Auge vorbei. Eine Wanderklampfe begleitet uns auf diesem Weg. Was „DIE HARD - YES FANS“ mögen: Dinge wie den letzten Titel des Albums: 15 Minuten abhängen. AWAKEN, die „5“ der Scheibe bietet alles, aber auch wirklich alles, ne absolut ALLES, was den Prog – der ersten Dekade so unauslöschlich gemacht hatte. Für interessierte Ohren natürlich nur. Anfangs nur dekadentes, jedoch inspiriertes Klavier. Großer Bogen folgt. Geniales Solo vom Steve Howe. Eisberge brechen ab. Wakeman fiddelt wie ein Weltmeister. auf den Tasten. Dann: Break. Klingeln. Erwachen. Man endet Es endet. IN EINEM OPIUS. Mit Wakemans Maximaleinsatz..
Ich hoffe, ich konnte euch ein wenig dafür interessieren, meine geschätzten Freunde vom IRON MAIDEN- Forum., . ..Moment, Moment, noch läuft „ AWAKEN“.
PS: Die harten YES – Fans werfen der Scheibe übrigens noch immer vor das das Artwork nicht von Roger-Dean ist.
Scheiße, ist mein Badewannenwasser kalt geworden.
___________________________________________________ "Shut Up And Play Your Guitar!"...Zitat Frank Zappa. „Mit seiner zerschundenen Stratocaster sagte er der Welt alles, was er zu sagen hatte.“ ... über Rory Gallagher ahso nochwas: SCREAM FOR ME?... SCREAM FOR ME, SICHERUNGSBIER!!!
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