„The Division Bell“, die letzte reguläre Studio- Pink Floyd – Platte erschien im Jahr 1994.
Zwei Jahre später, also 1996, wurde dann die letzte Liveveröffentlichung der Band Pink Floyd auf den Markt geworfen; „PULSE“, ein Doppelalbum, bei dem man komplett das dreiundsiebziger Konzeptalbum „ Dark Side Of The Moon“ auf die erste Scheibe jenes Zweierpack brachte, ein letztes Raunen einer ansonsten einmal sehr atmungsatkiv gewesenen Band, welche über 30zig Jahre lang entscheidend die Rockhistorie mitgeschrieben hatte…
„The Division Bell“, diese alte Divisionsglocke, ist mir seit ihrem Erscheinungsdatum niemals nicht wirklich dauerhaft aus dem Ohrstöpsel gefallen. Es gab Monate und Jahre, da staubte sie ein wenig im CD – Regal vor sich hin, aber letztendlich war und ist sie immer wie eine gute alte Freundin: schön, das es sie gab, und ebenso, wenn man sich mal wieder trifft. Pink Floyd und ich, wir sind im Guten auseinandergegangen. Die sonntägliche Rockgemeinde weiß natürlich um das hausgemachte Dilemma der vier Londoner Architekturstudenten: nach der „WALL“, 1979 veröffentlicht, gab es nur noch Zoff untereinander, in den späten 80tigern rauften sich 3 verbliebene Bandmitglieder, David Gilmore (Git), Nick Mason (Dr), und Rick Wright( Key) wieder zusammen und postfabulierten das Album: „A Momentary Lapse of Reason“, welche im Hinblick zur letzten gemeinsamen “VIERERSCHEIBE“ „The Final Cut“ (1983 erschienen, und die schlechtestes Floyd Scheibe aller Zeiten..) wiederum ein sehr „FLOYDIGES“ Album geworden ist. Wunderbare Arrangements, sehr verträumte Strukturen, fast zum Verrecken zu harmonisch, stellenweise. Aber ich behaupte ohne einen Beweis anzutreten zu müssen; jeder Mensch braucht stückweise diese lebensunfähige floydige Poesie, sei es im Biergarten, wenn dir die Kellnerin nett zulächelt, beim Paddeln, beim Cabriofahren, was weiss ich. Hier knüpft genau eben „The Division Bell“, an. 11 Titel, die Dich in eine kleine Traumwelt entführen. Da geh ich gerne ab und zu mal mit, das scheint mir regulär, ich kann nicht immer nur Black Metal hören. So, nein, nun zu den Tracks, die mit Dir auf die Reise gehen sollen:
1: Cluster One: großartig! Affinitäten zu „Shine On You Crazy Diamont“ nicht zu verleugnen. Sicher ist „Shine On“ niemals mehr zu toppen. Aber es perlt genauso ein einzelner Gitarren - Ton und vervielfacht sich, untermischt sich mit einem Piano, Klasse.
2: What Do You Want From Me: Anknüpfung an „The Wall“. kein aber. Kleines, nettes Versatzstück zu Comfortably Numb. Aber nicht schlecht.
3:Poles Apart: Naja. Songtechnisch nicht der große Wurf, bis ……Halt hier kommt ein großartiges Zwischenstück von Rick Wright… … also doch! Und dann werden wir zum Schluss noch mit einem schön blusigen Solo auf der Gitarre versöhnt…, geht doch.
4:Marooned: DER PAUSENFÜLLER SCHLECHTHIN! Genial. Wunderbar. Grandios. Filme, Filme, Filme. Landschaften, Landschaften. Landschaften.
5. A Great Day Of Freedom: Wird ein ganz großer Tag der Freiheit. So. nun fast ein bisschen zu viel des Guten. Hatten wir schon bei Marooned. Dennoch nicht schlecht..
6. Wearing The Inside Out: phantastisches Sax im Intro. Ich liebe dieses Instrument. Insgesamt kleine Anleihe bei „The Final Cut“, sehr sehr verzeihlich. Wunderbarer Backroundgesang. Gilmores Fender im Out. Sonnenuntergang oder so. Schön.
7. Take It Back: Sehr dicht. Aber wenige Noten dazu, wieder sehr sphärisch. Nick Mason darf ein paar schöne Fills kloppen…
8. Comming Back To Live: ich mag dieses Lied auf seine Art. Nachdenklich. Große Eröffnung mit Soundteppich. Dann wird sehr zerhackt zelebriert. Aber zelebriert, ohne große Worte.
9. Keep Talking: Ein Meisterstück vor dem Herren! Ich kenn keinen meiner Metal – Kollegen, die dieses Teil nicht gern haben. GRANDIOS! Passt zu allen schönen Erfolgsmomenten im Leben, es passt einfach.
10. Lost For Words. Ich hab damals, 95, schon instinktiv gespürt, dass dies die letzte Pink – Floyd – Hymne werden würde. Sie wurde es. Nein da ist noch die Elf:
11.: High Hopes: Der sogenannte „Schwanengesang“. Kirchenglocken. „Atom Hearts Mother“, Floyds siebziger streut sich da für mich ein wenig ein, und es ist zu ende, das Kapitel Pink Floyd. Scheiße.
R. Wright starb leider 2008. Im Jahr 2005 gab es ein wenig Hoffnung auf eine Reunion mit dem Bandboss und Basser Roger Waters, aber nur einen Auftritt mit wenigen gemeinsamen Titeln durften wir vermerken…