Nachdem ich das letzte Album "A twist in the myth" teilweise schon gerne mochte, dcahte ich mir, dass ich auch diesem Album eine Chance geben könnte. Ich habe mit den blinden Gardinen so meine Schwierigkeiten, da ihr ältesten Alben mir viel zu hektisch und gleichförmig, die neueren Alben zu überfrachtet sind. Gegen den Pomp, den Blind Guardian streckenweise auffahren muss man sogar Rhapsody of Fire oder Therion noch als gemässigt in der Hinsicht beschreiben. Mein Lieblingsalbum der Band liegt ergo in einer Phase, wo sich Pomp und Speed treffen und eine gelungene Fusion eingehen. Das Album heisst "Imaginations from the other side" und findet seinen Weg des Öfteren noch auf meinen Plattenteller.
Nachdem ich die erste Version von "Sacred" schon elaboriert und spannend fand, war ich auf den Opener des Albums besonders gespannt, aber schnell stellt sich da Ernüchterung ein. Endlos lange orchestrale Passagen und kitschiger Bombast langweilen zu Tode und auch der Einsatz von Hansi Küschs Stimme wirkt irgendwie fehl am Platze und nervig. Dieser Opener liegt irgendwie schwer im Magen und ist total überfrachtet. Und auch der Rest des Albums greift alte Schwächen (Fans werden von Stärken sprechen) wieder auf. Hetzjagden zwischen Orchester und Gitarren, darüber Hansis gequält klingende Stimme, die kaum das Tempo halten kann und zwischendurch gibt es wie immer jede Menge Kitsch. Spätestens bei dem völlig bizarren und wirren Gedudel von "Ride into obsession" kriege ich fast einen Kollaps und muss die Anlage ausschalten. Die Musik geht mir einfach nur übel auf die Nüsse. Dabei hat die Band so viel technisches Talent und mit Hansi Kürsch eine Ausnahmestimme in der Metalwelt und könnte echt etwas reissen, aber so populär die Band auch ist, ich komme mit ihrem Stil einfach nicht klar, obwohl ich es hoffnungsvoll mit jedem Album wieder neu versuche.
3/10 - Fazit: Drei Punkte für das Talent und die Kreativität der Band, der Hörgenuss ist bei mir leider gleich null, da der Sound völlig wirr und überladen ist.
Und jetzt erst mal ein bischen Aspirin auf diese hektische Gefummel...
-------------------------------------------------- "Une amour ce n'est pas seulement... un homme... fuck... une amie... ce n'est pas... c'est plus en bas, dans la tête, dans le coeur, dans toute la forme... wasting love!" (Bruce "Air raid siren" Dickinson live in Paris)
Ich weiß nicht, aber die Produktion klingt wie direkt aus dem PC, also überhaupt nicht organisch. Irgendwie hohl und glatt. Oder ist das nur bei mir so?