Wer auf Bands steht, die ihren typischen Sound beibehalten und ihrer Vergangenheit hinterherrennen, der muss halt Saxon oder Manowar hören oder auch AC/DC. Gerne auch jüngere Bands wie Airbourne, Hammerfall oder Sabaton, da wird man nicht mehr überrascht, die wiederholen sich mit dem zweiten Album schon selbst. Das volltrunkene metallische Hirn muss nur die Nackenmuskulatur zucken lassen, die eine Hand zum Bierglas und die andere zur stilisierten Pommesgabel dirigieren. Die Haare fliegen, die Kutte mieft - Tradition pur, Anspruch null. Ich mache auch mal gerne Party und mag einige der genannten Bands sehr gerne. Iron Maiden passen und passten niemals vollständig in diese Kategorie und wenn sie dies nun versuchen würden, wäre ich auch schwer enttäuscht. Gleichzeitig fahrens ie aber jetzt eben auch nicht ein symphonisches Orchetser auf und singen in französisch - auch das baruchen sie nicht. Dann folgt eben der Kompromiss. Wer bei Maiden nur Bierchen über die vermiefte Kutte kippt und herumpost, der verpasst ein tolles Spektakel, ein Ereignis für Auge, Ohr - und Hirn. Hail to my brother oder Long live rock'n'roll gibt es da nicht. Wer aber nur versucht sich gedankliche in paar passenden Violoncello-Partituren zu Blood brothers vorzustellen, der geht zu analytisch heran und verpasst auch etwas.
Bei Iron Maiden finde ich es eben schön, dass die Band so variiert, ohne sich dabei allerdings ständig neu zu erfinden. Eigentlich ein perfekter Kompromiss für die progressiveren und die traditionelleren Fans - deshalb hat die Band auch so einen hohen Streuradius. Da klingt es mal sehr punkig und direkt (Killers), mal etwas futuristischer (Somewhere in time), mal etwas komplexer und softer (Seventh son of a seventh son), dann wieder etwas rockiger (No prayer for the dying), dann ziemlich düster (X-Factor) und seit den letzten jahren eben etwas epischer und proggiger, dabei aber variierend zwischen luftig-positiv (Brave new world) bis hin zu düster-beklemmend (A matter of life and death). Jedes Mal waren diese Entwicklungen aber nachvollziehbar und selten radikal (selbst Fear of the dark deutete das düstere Flair der X-Factor schon an, selbst die straighte Killers mit ersten komplexeren Songs ließ ein Number of the beast erahnen). Das neue Album soll noch proggiger werden, der aktuelle Song erinnert von Sound und Stil ein wenig an A matter of life and death und ist kein radikaler Umbruch, sondern wieder eine Fortsetzung des roten Fadens. Man präsentiert uns zunächst einen Song, der nicht zu viel Neues bietet und in die Richtung des Vorgängers tendiert, während die zweite Hälfte des Albums ja sehr proggig sein soll. Ich erwarte also gleichzeitig einen Rückblick auf die letzten Werke, als auch eine Bewegung nach vorne, denn Stillstand ist ja bekanntlich der Tod. Die perfekte Mischung eben.
Und im Gegensatz zu des Saxons dieser Welt, lebt Iron Maiden. Diese Band ist nicht schon in der Frührente angelangt. Auf deren Konzerten laufen nicht nur Altmetaller und deren Kinder herum. Diese Band knackt auch in der Neuzeit noch die Charts. Diese Band braucht keine Rückbesinnung auf alte Tage. Diese Band braucht keinen Eddie von Dereck Riggs. Diese Band darf auch mal ein neues Album komplett spielen ohne dass alle enttäuscht sind, weil sie nur die Klassiker hören wollen. Andere Bands würden damit kläglich scheitern. Aber um auch die etwas traditionelleren zufrieden zus tellen, fährt man leider dann doch auf der Vergangenheitsschiene mit, denn die Kuh muss schließlich ordentlich gemolken werden und der verschreckte Altmetaller soll sich von seinem schock ja auch erholen dürfen. Damals, in der Blütezeit des Wahrnehmunsgvermögens hat man halt die Texte von Number of the beast, Hail and kill, Denim and leather und Highway to hell auswendig gelernt, wenn man den Text von The reincarnation of Benjamin Breeg immer vorgesetzt bekommt - da kann man nach dem fünften Sicherungsbierchen gar nicht mehr mitsingen, ist vom Text her zu kompliziert und der Refrain kommt viel zu spät, erst Mitte des Deliriums, das wird schwer. Also wieder ein Kompromiss - so ein "For the greater good of god", dreißig mal hinternander, das kann man sich noch merken...
Ich finde die neuen Cover beide klasse, weil ungewohnt und den neuen Song ebenfalls gleichzeitig ungewöhnlich (vor allem von der Erzählweise der Strophen her), wie auch gewohnt im Stile der letzten Taten, das ist löblich, auch wenn das Stück für mich selbst unter dem Strich Durchschnitt bleibt.
Aber die Band tut nun wirklich alles, um es jeder Partei musikalisch recht zu machen - und meistert diese Herausforderung auch ganz gut. Und so gehen der betrunkene Kuttenträger und der kurzharige Progfan zufrieden aus der Konzerthalle heraus und trinken sich noch einen. Gegensätze ziehen sich eben an - aber nicht ganz ohne Kompromisse. Genau wie in der Politik: Eddie for president! Und da muss man neben einer erzkonservativen Frau Thatcher, so fing es an, eben auch den etwas zu linksliberalen Predator ausschalten, so sieht es derzeit aus, und die gute Mitte finden. Passt schon!
-------------------------------------------------- "Une amour ce n'est pas seulement... un homme... fuck... une amie... ce n'est pas... c'est plus en bas, dans la tête, dans le coeur, dans toute la forme... wasting love!" (Bruce "Air raid siren" Dickinson live in Paris)
Ja, bis auf die Pauschalisierungen, stimm ich da auch zu.
Maiden haben sich von Anfang mit jedem Album weiterentwickelt und werden das auch weiterhin tun, darüber bin ich persönlich auch froh. Selbst wenn es mal mehr oder weniger in die Hose geht wie bei No Prayer oder Virtual XI, das nehm ich gerne hin.
das macht halt maiden aus...sind musiker von ganzem herzen..wollen sich ständig weiter entwickeln...und keine parodie von sich selber werden wie es zb schon seit jahren manowar betreiben..
Ich messe das Ganze einfach an mir selbst. AMOLAD liegt sehr selten im CD-Player, nur NPFTD noch seltener. Sogar Virtual höre ich öfter. AMOLAD ist sicher kein scghlechtes Album, aber die Metalwelt hat es ganz sicher NICHT bewegt, das ist dann doch etwas zu rosarot gesehen. Ein durchschnittliches Album, nicht mehr, nicht weniger. Auf Kritiken gebe ich NIX, alles subjektiv. Verkaufszahlen sagen auch nichts aus. Auch Mainstream-Alben haben super Verkaufszahlen, sind deswegen aber nicht automatisch gut.
Ich sehe die Diskussion hier sogar positiv, es zeigt, dass Maiden vielerlei Arten von Fans hat, auch kein Wunder, bei den häufigen Stilwechseln. Die AMOLAD-Tour war öde. In Stuttgart war aboslut Scheiß-Stimmung, bis endlich der letzte AMOLAD-Song fertig war. Die Leute haben förmlich darauf gewartet, dass endlich as anderes kommt, das war absoluter Bockmist und Fan-Verärgerung. Die neueren Alben sind für mich Veteran bestenfalls durschnitt und der neue Song ist unterer Durchschnitt.
_________________________________________________ "Erst, wenn die letzte Schusswaffe konfisziert, der letzte Schießstand geschlossen, das letzte Computerspiel beschlagnahmt ist, werdet ihr merken, das Ihr Eure Kinder erziehen müsst."
Zitat von Made of IronIch messe das Ganze einfach an mir selbst. AMOLAD liegt sehr selten im CD-Player, nur NPFTD noch seltener. Sogar Virtual höre ich öfter. AMOLAD ist sicher kein scghlechtes Album, aber die Metalwelt hat es ganz sicher NICHT bewegt, das ist dann doch etwas zu rosarot gesehen. Ein durchschnittliches Album, nicht mehr, nicht weniger. Auf Kritiken gebe ich NIX, alles subjektiv. Verkaufszahlen sagen auch nichts aus. Auch Mainstream-Alben haben super Verkaufszahlen, sind deswegen aber nicht automatisch gut.
Ich sehe die Diskussion hier sogar positiv, es zeigt, dass Maiden vielerlei Arten von Fans hat, auch kein Wunder, bei den häufigen Stilwechseln. Die AMOLAD-Tour war öde. In Stuttgart war aboslut Scheiß-Stimmung, bis endlich der letzte AMOLAD-Song fertig war. Die Leute haben förmlich darauf gewartet, dass endlich as anderes kommt, das war absoluter Bockmist und Fan-Verärgerung. Die neueren Alben sind für mich Veteran bestenfalls durschnitt und der neue Song ist unterer Durchschnitt.
Ja, jeder sieht das anders. Für mich sind die letzten drei Alben mit die stärksten, die Maiden jemals released haben und ich habe meine Probleme mit manchen sog. Klassiker Alben. Und da bin ich nicht alleine. Jeder hat einen unterschiedlichen Geschmack, aber ich denke wir können froh sein, dass Maiden überhaupt noch auf diesem hohen Niveau Musik machen - und auch die Eier haben, neues Material zu spielen. Für mich ist bspw. die neue Setlist wie Ostern und Weihnachten zusammen. Und damit bin ich offiziellen FC alles andere als ein Außenseiter.
Hauerha..bei der Setlist kriege ich aber eine chtes Textproblem, da muss ich erst üben gehen....
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Die gleichen Leute die sich beschweren, der neue Song klingt nicht mehr nach Maiden wollen Innovation und nörgeln über AMOLAD. Das war doch mal zumindest mutig, ein Konzeptalbum zu starten und das dann Live auch noch komplett zu spielen. 1982 vermissten viele den Punk-Einfluss. 1986 haben alle über die Synthesizer genörgelt. 1990 über die Produktion. 1992 über das Fehlen eines Riggs-Covers. 1995 über Blaze. usw. (Manches davon zurecht!) Ist halt alles Geschmackssache, aber das jetzt nach einem Song schon das ganze anstehende Album in Frage gestellt wird?? Und dann wird kritisiert das Maiden nach Maiden klingen? Sollen sie Topfschlagen in der Garage spielen und ein zweites St. Anger aufnehmen? Ich jedenfalls bin froh dass mich auf der Tour nicht schon wieder eine Best of the Best of the Best-Setlist erwartet. Die ewig gestrigen können sich natürlich die unzähligen Bootts der 80er reinziehen, da kann man mitsingen und wird nicht überrascht... Und wenn ich mit der neuen Maiden-LP im Mediamarkt an der Kasse stehe fühle ich mich (trotz des Covers das ich auch nicht so dolle finde) immer noch besser als die Typen mit der Death Magnetic-CD... So, für alle die sich angesprochen fühlen, jetzt habt Ihr wieder was zu meckern! Ich jedenfalls ziehe mir jetzt nochmals El Dorado rein und wachse mit dem Song
Zitat von Long Distance Runner Und wenn ich mit der neuen Maiden-LP im Mediamarkt an der Kasse stehe fühle ich mich (trotz des Covers das ich auch nicht so dolle finde) immer noch besser als die Typen mit der Death Magnetic-CD...
Das neue lied ist einfach nur noch stupider mist. Ich find's scheiße das maiden so etwas auch noch als Auskopplung bringen. ElDorado ist an sich einer der letzten Sargnägel für das Grab von Maiden und ich bin mir sicher das es das letzte Album der Maidens ist.
Zitat von PicardDas neue lied ist einfach nur noch stupider mist. Ich find's scheiße das maiden so etwas auch noch als Auskopplung bringen. ElDorado ist an sich einer der letzten Sargnägel für das Grab von Maiden und ich bin mir sicher das es das letzte Album der Maidens ist.
Aufgrund dieser und weiterer nicht akzeptapler Äußerungen in anderen Threads des Forums, mussten wir uns heute von unserem User Picard verabschieden!
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